Cornelienkirche Wimpfen im Tal

Zur Geschichte der Cornelienkirche im Tal

Die Cornelienkirche liegt am östlichen Stadtrand von Bad Wimpfen im Tal. 1476 wurde sie als Kirche"der lieben Jungfrau Maria" auf den Mauern eines älteren Vorgängerbaus gegründet. Der heute noch gebräuchliche Name "Cornelienkirche" ist seit dem 16. Jahrhundert üblich. Er soll sich von der alten Römerstadt herleiten, die man angeblich "Cornelia" nannte.

Von der ehemaligen mittelalterlichen Ausstattung hat sich nichts erhalten. Nur die Fresken an der Südwand zeugen von der einstigen Bedeutung der Kirche. Sie stammen aus der Erbauungszeit um 1476/80 und zeigen u.a. Szenen aus der Schöpfungsgeschichte, ein Jüngstes Gericht oder eine Christusfigur, die auf das Messopfer Bezug nimmt. Auf eine Darstellung der Heiligen Sippe sei besonders hingewiesen. Vermutlich steht sie im Zusammenhang mit einer St. Annenbruderschaft, die sich im 15. Jahrhundert in Wimpfen gegründet hatte. Die schönen Reliefs über den beiden Eingangstüren, insbesondere das über dem Nordeingang mit Darstellung einer Verkündigung an Maria, deuten auf das Wirken eines bedeutsamen Steinbildhauers hin. Er könnte einer mittelrheinischen Werkstatt nahegestanden haben. Etliche Wappen an den Türgewänden weisen auf die Stifter der Kirche.

Die Cornelienkirche kann auf eine wechselvolle Geschichte zurückblicken. Zunächst unterstand sie dem Wormser Domkapitel, ging dann 1584 in den Besitz der Stadt Wimpfen über und wurde evangelisch. Im 30jährigen Krieg erlitt sie schwere Schäden (die Legende erzählt, dass Feldherr Tillyvor der Schlacht bei Wimpfen am 6. Mai 1622 hier gewesen sein soll), wurde immer wieder durch zahlreiche Hochwasser verwüstet und diente als Scheune, so dass man im 19. Jahrhundert ihren Abriss erwog. 1902 aber begann man mit Restaurierungen, die zum Erhalt dieses Gotteshauses geführt haben. 1993 schließlich wurde es umfassend in Stand gesetzt.

Heute ist die Cornelienkirche für die Gemeinde der evangelischen Stadtkirche ein Ort für besondere Gottesdienste, für Kirchenmusiken und Kunstausstellungen geworden.

Dr. Katharina Flügel